50H VERTIEFUNG PRANAYAMA UND VAYUS

JANUAR bis Dezember 2025

MIT STEFAN FAUST

Atem ist Leben und Leben ist Atem. Es ist das Erste was wir tun, wenn wir geboren werden: einatmen. Es ist das letzte was wir tun, wenn wir diesen Körper verlassen: ausatmen. Es ist der Lebenshauch des Atems, welcher unseren Körper erst zum Leben erweckt. Der Atem ist einerseits ein ganz alltäglicher und fast banaler Vorgang, wir atmen jeden Tag über 20'000 Male ein und aus, und andererseits auch ein grosses Mysterium. Woher kommt der Atem, was ist seine Bedeutung für unser Leben, wohin geht er nachdem wir unseren Körper verlassen? Die Bedeutung des Atems für unser Leben kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Es ist kein Zufall, dass alle grossen spirituellen Traditionen dem Atem einen zentralen Platz einräumen: Im Hatha Yoga ist Pranayama die zentrale Yoga Praxis überhaupt, im Buddhismus ist Atem-Achtsamkeit ein wichtiges Instrument zur Schulung des Geistes. Über die Auseinandersetzung mit unserem eigenen Atem, unserer Energie und den inneren Winden können wir als Menschen wachsen indem wir uns besser spüren und dadurch immer mehr Vertrauen in uns und das Leben entwickeln.

Genauso wie die Asana-Praxis das Tor zur Yoga-Praxis im Allgemeinen ist, ist Pranayama das Tor zu den feineren Praktiken und Daseinsebenen (koshas) unseres Körper-Geistes. Prana ist die Lebenskraft, die alles erschafft und welche wir durch die Praxis von Pranayama kennenlernen, anreichern und dann auch zu steuern lernen.

Das Wort Pranayama setzt sich aus den beiden Wörtern Prana (=Lebensenergie) und Ayama (=Ausdehnung, Kontrolle) zusammen und umfasst die verschiedenen Atemübungen des Yoga. Sinngemäss übersetzt heisst Pranayama also ‘Steuerung der Lebensenergie’. Im engeren Sinne wird der Begriff Pranayama in vielen Schriften auch als Synonym für den Rückhalt des Atems benannt und steht damit für die Kumbhaka genannte Phase der Atemstille.

Die Pranayama Praktiken sind folglich Instrumente zur Lenkung der Lebensenergie in uns und haben dadurch einen profunden Effekt auf die verschiedenen Koshas (von grob bis fein). Ganz besonders möchte diese Praxis unseren Energiekörper (pranamayakosha) aufwecken, vitalisieren und auch stabilisieren. Über Pranayama kommen wir auch in Kontakt mit Buddhi (höhere Ebenen des Geistes) und unserem Bewusstsein. Pranayama ist also eine Praxis die schlussendlich zur vollständigen Befreiung führen kann.

Für den Fluss von Prana durch unseren Körper-Geist sind die Vayus verantwortlich. Wir werden uns deshalb in diesem Vertiefungskurs auch intensiv mit der Wahrnehmung und teilweise Lenkung der Vayus beschäftigen. Vayu heisst übersetzt ‘Wind’ und wie das Wort andeutet, sind dies Strömungen, die die Lebensenergie Prana in unserem Körper bewegen und damit für die Steuerung des gesamten Organismus und aller Körpersysteme und Organe verantwortlich sind. Es gibt laut den alten yogischen Schriften zehn Vayus, wobei die fünf Haupt-Vayus besonders wichtig sind: Apana, Prana, Samana, Udana und Vyana Vayu. Diese werden teilweise auch fünf Pranas (Energieströme) genannt, weil sie fünf Manifestationen von Prana darstellen und innerhalb des feinstofflichen Körpers fünf verschiedene Funktionen wahrnehmen.

Und schlussendlich ist Pranayama auch eine therapeutische Praxis. Durch die Praxis werden die Körpersysteme harmonisiert, Sauerstoff wird zu den Zellen geführt und Kohlendioxid und Schadstoffe abtransportiert. Das Atemsystem mit Zwerchfell und Zwischenrippenmuskeln wird gestärkt und alle umliegenden Organe massiert.

All diese Aspekte des Atems, der Lebensenergie (prana) und der inneren Winde (vayus) werden in diesem Vertiefungskurs erforscht. Ungefähr die Hälfte der Kurs-Zeit widmen wir dabei der Praxis. Diese Vertiefung ist so aufgebaut, dass zwischen den monatlichen Treffen Zeit für die Eigenpraxis bleibt. Wir empfehlen den Teilnehmenden genügend Zeit dafür einzuplanen, um Fortschritte in der Praxis zu erzielen.

Lasst uns gemeinsam die Schönheit und Einfachheit des Atems erkunden und seine Eleganz auskosten. Genauso anstrengungslos wie ein Fluss dahinfliesst, kann auch unser Atem fliessen: Wir können uns leichtfüssig, spielerisch und frei atmen lassen.


INHALTe & Schwerpunkte

  • Atem Physiologie, Atemmuskulatur, Bedeutung von Kohlendioxid, Bohr-Effekt

  • Verbindung Atmung – Nervensystem – Vagusnerv – Gehirn

  • Atem als Grundpfeiler der physischen und psychischen Gesundheit

  • Pranayama aus Sicht der Hatha Yoga Pradipika und weiterer Hatha Yoga Schriften

  • Einführung in die Subtilanatomie mit Nadis, Vayus, Granthis und Chakren

  • Asana als Vorbereitung für Pranayama

  • Praxisaufbau mit 13 Stufen des Pranayama

  • Kontraindikationen und Wirkungen

  • Kriya Übungen

  • Pranayama Übungen

  • Vayus Praxis

  • Bandhas & Mudras

  • Informelle und formelle Kumbhaka

  • Tiefenentspannung



Zeitraum & daten

Wir treffen uns über einen Zeitraum von 12 Monaten (total 11 Treffen), einmal im Monat, jeweils an einem Sonntag in unserem kleineren Studio an der Schulgasse 3. Das erste Treffen findet ganztags statt (8h), danach jeweils Vormittags (4h). Das letzte Treffen dauert 6h. Total beinhaltet diese Vertiefung 50 Unterrichtsstunden mit direktem Lehrerkontakt (Sommerpause im Juli).

  1. MODUL: 19. Januar 25 / 08.30 - 12.30 und 13.30 - 17.30 Uhr / Studio Schulgasse

  2. MODUL: 02. Februar 25 / 08.30 - 12.30 Uhr / Studio Schulgasse

  3. MODUL: 16. März 25 / 08.30 - 12.30 Uhr / Studio Schulgasse

  4. MODUL: 6. April 25 / 08.30 - 12.30 Uhr / Studio Schulgasse

  5. MODUL: 4. Mai 25 / 08.30 - 12.30 Uhr / Studio Schulgasse

  6. MODUL: 22. Juni 25 / 08.30 - 12.30 Uhr / Studio Schulgasse

  7. MODUL: 17. August 25 / 08.30 - 12.30 Uhr / Studio Schulgasse

  8. MODUL: 14. September 25 / 08.30 - 12.30 Uhr / Studio Schulgasse

  9. MODUL: 5. Oktober 25 / 08.30 - 12.30 Uhr / Studio Schulgasse

  10. MODUL: 16. November 25 / 08.30 - 12.30 Uhr / Studio Schulgasse

  11. MODUL: 21. Dezember 25 / 08.30 - 12.30 und 13.30 - 15.30 Uhr / Studio Schulgasse

FÜR YOGALEHRER:INNEN

Du bist Yogalehrer:in und möchtest mehr Sicherheit gewinnen, um Pranayama zu unterrichten? Dann besuche unsere 12h Weiterbildung Kriya & Pranayama Unterrichten von Januar bis April 2026 (3 Vormittage).


diese Vertiefung richtet sich an:

  • Yoga-Praktizierende mit mehrjähriger Yoga-Praxis

  • Teilnehmende einer Yogalehrer:innen-Ausbildung

  • Yogalehrende, die ihren Unterricht bereichern möchten


voraussetzungen

  • Regelmäßige Pranayama Praxis von mindestens einem Jahr bzw. gute Grundkenntnisse der gängigsten Atem Übungen.

  • Gute Sprachkenntnisse in Deutsch


KURSBESTÄTIGUNG

Am Ende dieser Vertiefung stellen wir dir die yogamoves Kursbestätigung “Vertiefung Pranayama & Vayus” aus.


Kosten & Anmeldung

CHF 1’250.- . In den Kosten inbegriffen sind alle Kontaktstunden im Studio sowie ein Skript.

Melde dich mit dem Anmeldeformular für diese Vertiefung an. Sende die Unterlagen als PDF oder JPG per E-Mail an info@yoga-moves.ch. Anmeldeschluss: 5. Januar 2025.

Für Fragen und Anliegen: info@yoga-moves.ch / 079 307 48 28.


STEFAN FAUST

Stefan fand 2000 zum Yoga, zunächst als körperlicher Ausgleich zu seiner Arbeit im Büro. Immer mehr aber begann ihn auch die Haltung und Philosophie hinter den Körper- und Atemübungen zu interessieren. Nach vielen Jahren der intensiven Asana-Praxis in verschiedenen Systemen (Hatha, Iyengar, Ashtanga-Vinyasa, Satyananda, Yin), haben tiefe Meditations-Erfahrungen den endgültigen Ausschlag dazu gegeben sich hauptberuflich dem Yoga zu widmen. Der Schwerpunkt seines Unterrichtes liegt auf einer soliden Erdung und liebevollen inneren Ausrichtung mit dem Ziel im Moment anzukommen und so Körper und Herz zu öffnen. Die Praxis und der Unterricht von Pranayama und Meditation ist sein Spezialgebiet. Ideen von verwandten Philosophien (Ayurveda, Tantra, Buddhismus etc.) fliessen ebenfalls in Stefan’s Unterricht sein. Stefan hat diverse Yoga Ausbildungen und Pranayama Weiterbildungen absolviert, unter anderem bei Stephen Thomas, Christina Waltner, Julie Martin und Claudia Guggenbühl. Stefan führt mit Heartmind (www.heartmind.ch) seine eigene Yoga-Unternehmung und ist Mitgründer des Vereins Yogastudium, der sich der Entwicklung der Yoga-Eigenpraxis widmet. Er leitet die 250h und die 300h Yogalehrer:innen Ausbildung bei yogamoves und unterrichtet als Modullehrer für Pranayama, Meditation und Yoga Philosophie in Yoga Ausbildungen in diversen Studios. Er ist zudem systemisch-humanistischer Life Coach und befindet sich in Ausbildung zum Atem Therapeuten. Stefan unterrichtet auf Deutsch und Englisch.